Landesregierung und Datenschutzbeauftragter einig: Datenschutz ist Bildungsaufgabe
„Fortschrittsbremse oder Bildungschance?“ – so war das Thema der diesjährigen Datenschutz-Fachtagung am 22. Mai 2012 in der IHK zu Schwerin. Manuela Schwesig, Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern, nahm in ihrem Grußwort das Ergebnis der Tagung vorweg, indem sie die Bedeutung der Bildung für eine kompetente und datenschutzgerechte Nutzung moderner Medien wie sozialer Netze unterstrich.
Fast 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgten interessiert die Vorträge aus Theorie und Praxis. Herr Prof. Dr. Hubertus Gersdorf von der Juristischen Fakultät der Universität Rostock mahnte in seinem Vortrag „Datenschutz im Wandel“ die Datenschützer, die Informations- und Meinungsfreiheit nicht aus dem Blickfeld zu verlieren, und rief dazu auf, im Internet ganz bewusst authentische Spuren zu hinterlassen. Stephan Micklitz, leitender Entwicklungsingenieur für Datenschutztools bei Google Germany, erläuterte die Datenschutzstrategie Googles. Zahlreiche Nutzerstudien hätten gezeigt, dass von Google innovative Produkte erwartet werden, die dem Nutzer Wahlmöglichkeiten eröffnen und die größtmögliche Transparenz aufweisen. Aus der Praxis zum Thema „Datenschutz als Bildungsaufgabe“ berichtete Edgar Wagner, Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz, über seine erfolgreichen Aktivitäten bei der Ausbildung von Medienscouts in Rheinland-Pfalz.
Weitere Grußworte sprachen Regine Lück, MdL, 2. Vizepräsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern und als Gastgeber der Fachtagung Hans Thon, Präsident der IHK zu Schwerin. Teilnehmer an der anschließenden Podiumsdiskussion war neben den Referenten auch Dr. Uwe Hornauer, Direktor der Medienanstalt des Landes. Moderiert wurde die Veranstaltung durch den Journalisten Thomas Naedler. Die Theatergruppe des Goethe-Gymnasiums Schwerin (TAGGS e. V.) umrahmte die Veranstaltung erfolgreich mit zum Thema passenden Szenen.
Trotz teilweiser kontroverser Diskussionen waren sich im Ergebnis dieser Veranstaltung Referenten und Teilnehmer einig, dass nur gut ausgebildete Nutzerinnen und Nutzer in der Lage sein werden, kompetent und eigenverantwortlich mit den modernen Medien umzugehen und für sich selbst bewusst zu entscheiden, in welchem Umfang und mit welchen Mitteln sie ihre eigene Privatsphäre schützen wollen.
Der Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Mecklenburg-Vorpommern, Reinhard Dankert, wertet diese Fachtagung als Auftaktveranstaltung zu einem mehrjährigen Projekt „Datenschutz als Bildungsaufgabe“, welches noch in diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommern beginnen wird. „Ziel des Projektes ist die Sensibilisierung für Fragen des Datenschutzes und der Datensicherheit im Informationszeitalter bei der Nutzung der modernen Medien. Insbesondere Jugendliche sowie Lehrer, Sozialarbeiter u. ä. werden unter anderem zu speziellen Schulungen eingeladen, deren Ziel eine Wissensvermittlung derart sein soll, damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer danach als Multiplikatoren in ihren Bereichen tätig sein können.“
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